Februar 2022

Die Welt steht Kopf. Nach der Pandemie, die ja beileibe noch nicht vorbei ist, droht nun die 50 Jahre alte Weltordnung zusammenzubrechen. Es ist ja nicht so, dass die Welt schon ewig friedlich wäre, sicher nicht. Und es ist auch nicht so, dass es seit 50 Jahren keine Kriege mehr gegeben hätte.

Aber was neu ist, ist, dass Europa nicht mehr nur der Zuschauer ist, der aus Mitleid ein paar Flüchtlinge aufnimmt und ansonsten bestenfalls wirtschaftlich an den kriegerischen Auseinandersetzungen teilnimmt, sehr oft auch mit Profit, leider. 

Nein, seit ein einem Monat bald müssen wir uns eingestehen, dass Putin nicht nur Truppen an der Grenze zur Ukraine einsetzt, um Europa zu Zugeständnissen zu zwingen, sondern diese Truppen auch wirklich einsetzt, ohne Bedingungen zu stellen oder Zugeständnisse zu verlangen. Also einfach Krieg.

Viele, auch ich gehörte zu dieser Fraktion, dass Putin mit einem gewissen Recht darauf pochte, dass die EU die Ukraine – das Geburtsland Russlands – nicht an sich binden solle. Dass er dies mit einem Truppenaufmarsch und der Anerkennung der Dombass-Republiken unterstreichen wolle. Nun, wir hatten dabei nicht beachtet, dass Putin schon immer Krieg um die verlorenen Ostrepubliken der ehemaligen Sowjetunion geführt hat, dass er in Syrien, Afrika, Afghanistan und noch mehr die Waffen hat sprechen lassen. Dass er sich eingeengt und nicht ernst genommen fühlte angesichts der Osterweiterung von EU und NATO.

Dass er aber so weit gehen könnte und in Europa Krieg führen würde, das hat uns alle überrumpelt, vor allem auch, weil die Beweggründe weitgehend dunkel bleiben. Niemand weiss, was ihn effektiv bewegt. 

Hat er wirklich geglaubt, die Bevölkerung der Ukraine falle ihm nach ein paar Tagen begeistert in die Arme und verjage das europafreundliche Regime? Das ist doch fast nicht zu glauben! Was also? 

Ohne einen Riesenkrieg anzuzetteln, kann er in der Ukraine nicht mehr gewinnen. Und das macht Angst.

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