Wahlen 23

Nun spekulieren sie wieder! «Die SVP triumphiert, die Grünen sacken ab: Rechtsrutsch im Parlament!» He ja, könnte ja sein! «Parmelin tritt vielleicht am Freitag zurück!» – «Wird Nordmann, wenn er kandidiert, vielleicht auch Bundesrat?» – «Kandidiert Nussbaumer?» – «Kommt Wasserfallen ins Stöckli, oder doch Pulfer, wenn Salzmann in den zweiten Wahlgang muss?» Und wenn nicht?

Spannend, nicht wahr! Aber eigentlich ebenso überflüssig. Und vor allem: Masslos übertrieben. Wahlen sind doch etwas sehr Persönliches. Da lässt man sich, wenn man denn wählen geht, nicht einfach durch Spekulationen beeinflussen. Oder denkt die Presse, dass, wenn sie der SVP einen Triumph prophezeien (sind 2% Zuwachs denn schon ein Triumph?), und den Grünen ein Absacken um 2%, also denkt die Presse dann, so mehr grüne und linke Wähler an die Urne locken zu können?

Es ist doch eigentlich nichts besonders Besonderes, wenn die populistische Rechtspartei in unserem Land, die am rechten Rand ja keinen Platz mehr frei lässt, so um die 25 bis 30% Wähler hinter sich hat. Auf ihrer linken Seite hat sie noch ein wenig Unterstützung durch ihren serbelnden 15%-Partner FDP, dann wäre eigentlich fertig. Rechts stehen also im Parlament so um die 40% des Volkes, aber  aus wahlarithmetischen Gründen so um die 60% der Parlamentarier. Das ist ungerecht. 

Dass die «Rechten» oft Abstimmungen gewinnen, liegt ausschliesslich daran, dass sie ihre Mitglieder und Sympathisanten besser mobilisieren können. Disziplin ist alles, aber nicht Sache der Linken.

Aber ich war ja bei den Wahlen. Und bei den Spekulationen. Bei den Umfragen. Und wollte eigentlich nur sagen: Wenn die Linken so diszipliniert wären wie die Rechten, dann hätte die Schweiz ein linkes Parlament. Allen Umfragen zum Trotz. 

Dann wären wir ein soziales Land und nicht das vermeintlich reichste Land der Welt, auf das man heutzutage einfach nicht mehr stolz sein kann. Reiche und Reichste beuten uns schamlos aus und reichste Einwanderer verfälschen unsere Statistiken, währenddem wir ärmere Migranten im Regen stehen lassen. Manager von Grossfirmen holen ganze Horden von unnötigen Fachkräften in unser Land, während die Fachkräfte, die wir bräuchten, miserabel bezahlt werden. Wir werden manipuliert! Man macht uns glauben, die Wirtschaft liefe nicht ohne Zuwanderung. Ja schon, aber die rechten Volkspopulisten lassen zu, dass reihenweise Zuwanderer in die Firmen ihrer Anhängerschaft geschleust werden, während sie Migranten, die wir gut integrieren könnten, in Übergangsheime sperren wollen. 

Jede noch so klitzekleine Spar- bzw. Entlastungsmassnahme im Gesundheitsbereich wird vom Parlament torpediert. Bildung und Energie fallen irren Souverenitätsfantasien zum Opfer. Klimaprobleme sind Hirngespinste der grünen Fundis. Gleichstellung und Kinderbetreuung sind Forderungen militanter Feministinnen. Ohne Asylbewerber und Migranten aus dem Süden gäbe es in der Schweiz kaum Verbrechen. 

So funktioniert unsere gesetzgebende Instanz! Das ist nur zu ändern, wenn wir alle, die dies nicht mehr wollen, endlich wählen gehen! Und dann wäre es zu ändern!

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